
Krav Maga & Ninjutsu
Eine geborene Freundschaft
Der erste nichtjapanische Schüler des japanischen Grosmeisters Dr Hatsumi der einen Schwarzgurt bekam, war der Israeli Doron Navon, der Lehrer meines Lehrers Moshe Kastiel. Doron war auch der erste, der eine Erlaubnis bekam außerhalb Japans eine Ninjutsu Akademie zu eröffnen. In den siebziger Jahren kannte man in Israel eigentlich nur Judo und Karate.
Der moderne und und undogmatische Ansatz dieser traditionellen Kampfkunst und die Tatsache dass Philosophie, Wertesystem, Selbstbewusstseinsschulung und Charakterbildung Teil des Trainings waren, führte zu einer kleinen Revolution. Zum ersten Mal waren philosophische und esoterische Muster gepaart mit Freikampf und Selbstverteidigungstraining der Öffentlichkeit zugänglich. Da die meißten Militäreinheiten mit den klassischen Kampfsportarten wenig Erfolg in Anti Terror und Kriegseinsätzen hatten begann ein Israeli namens Imy Lichtenfeld gemeinsam mit seinem Partner ein neues schneller erlernenbares System zu entwickeln. Das Krav Maga. Da Israel ein relativ kleines Land ist und jeder irgendwie jeden kennt, gab es für Doron und Imi die Möglichkeit sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Doron übernahm wohl für das Ninjutsu aus dem Judo und Krav Maga die Idee zu drillen um schneller und besser die Techniken ausführen zu können und die meisten Schlag und Hebelkombination nahm Lichtenfeld für seine Kampfkunst aus dem Ninjutsu . Deshalb trainieren auch heute noch viele Schüler beide Kampfsportarten in Israel
Als der Begründer des Krav Maga Anfang der neunziger den Großmeister Dr Hatsumi persönlich kennen lernte und einem Seminar beiwohnte, gab er die Empfehlung dass jeder Krav Maga Schüler auch Ninjutsu lernen sollte.
Dadurch dass wir regelmäßig mit israelischen Sicherheitskräften trainieren können, haben wir die modernen Drillformen in unsere Kampfkunst integrieren können da wir einen eklektischen Ansatz haben. Denn jede Kunst hat etwas Gutes zu bieten und es muss unser Ansatz sein unsere eigene Kunst durch die Vermischung besser zu machen und die anderen Methoden auch aufzuwerten.
Ich konnte am Sonntag ein tolles Seminar für 200 Krav Maga und Kyokushinkai Karate Schüler geben und musste feststellen dass das allgemeine Niveau und die Freundlichkeit der Menschen ziemlich dem Stand unseres Dojo’s entsprach. Viele neue Kampfkunst -Freundschaften wurden geschlossen. Der Organisator Tom Madsen ist ein alter Freund von mir und eine echte MMA Legende. Ich hoffe das wir ihn auch dieses Jahr wieder für ein Seminar in unserer Schule begeistern können um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und unsere Künste zusammen weiter zu entwickeln.
Es gibt sehr viele schöne Ansätze für kämpfen und trainieren auf dieser Welt und alle verdienen Respekt. Der spannende Ansatz der israelischen Kampfkunst und des Ninjutsu welches wir aus Israel bekommen haben ist der größte Realitätsabgleich den man haben kann. In einem Land in dem ständig eine Sicherheits-Notlage herrscht, sind alle Techniken und Konzepte tausendfach erprobt und viele Dinge die oft schlauer besser oder konzeptionell intelligenter wirken haben sich in der Realität dann doch nicht bewährt. Deshalb ist dieser gemeinsame Realitätsabgleich und die daraus entstehende Entwicklung für beide Kampfkünste Hand in Hand so wichtig.
Anders als die meisten anderen Schulen ist unsere Academy jederzeit offen für Austausch und gemeinsames Lernen.
Das tolle war, dass Karate (Tradition), Ninjutsu (anwendbare Kampfkunst) und Krav Maga (Moderne) gemeinsam als Freunde auf der Matte standen und voneinander lernen konnten.
Viel Respekt gilt dabei vor allem Tom Madsen und dem Karatevertreter Gerd Lemmens
Ich freue mich, Euch alle auf der Matte zu sehen